Förderung und Steuerentlastungen bei der Sanierung

Wer einen energetischen Hausumbau oder den Bau eines energieeffizienten Eigenheims plant, möchte oft die Kosten im Griff behalten, da diese schnell hoch werden können.

Um Kosten zu reduzieren, empfiehlt es sich, staatliche Förderungen für energetische Sanierungen oder energieeffiziente Neubauten zu nutzen. Seit der Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 2021 wurden die Förderungen zusammengelegt, neu strukturiert und vereinfacht. Es gab weitere Anpassungen der Förderbedingungen und -sätze.

Förderung für Sanierungen: Die Heiz- und Warmwasserkosten steigen stetig, wobei 40 Prozent des Energieverbrauchs auf die Wärmeerzeugung in Wohngebäuden entfallen. Hier bieten energetische Gebäudesanierungen Einsparpotenziale, die zudem die Umwelt schonen.

Förderung energetische Sanierung - Volksbank Trier Immoiblien

Gefördert werden unter anderem:

Solarkollektoranlagen
Biomasseheizungen (nur mit Solarthermie oder Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung oder Raumheizungsunterstützung)
Wärmepumpen
Stationäre Brennstoffzellenheizungen (mit grünem Wasserstoff oder Biomethan)
Innovative Heiztechnik auf Basis erneuerbarer Energien
Errichtung, Umbau und Erweiterung von Gebäudenetzen
Anschluss an Gebäudenetze oder Wärmenetze
Maßnahmen zur Visualisierung des Ertrages erneuerbarer Energien

Bei Wärmepumpen und Biomasseanlagen zur Raumheizung muss nach der Maßnahme mindestens 65 Prozent der versorgten Flächen durch erneuerbare Energien beheizt werden. Ein Beispiel: Bei der Ersetzung einer alten Ölheizung durch eine moderne Pellet-Zentralheizung mit Solarthermie und Schornsteinsanierung werden 20 bis 35 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet. Der Förderantrag muss vor Beginn gestellt werden.

Neubauten: Das Teilprogramm für Einzelmaßnahmen (BEG EM) ab 2021 fördert Maßnahmen in Bestandsgebäuden, während Neubauten über die KfW gefördert werden.

Mehr zum neuen Gebäudeenergiegesetz 2023

Mit den Teilprogrammen für energieeffiziente Neubauten (BEG WG) und Effizienzgebäude (BEG NWG) ab 01.07.2021 wird die Nutzung erneuerbarer Energien bei Heizungsanlagen durch “EE-Klassen” besonders belohnt. Ab demselben Datum wird auch Kreditförderung für BEG EM durch die KfW angeboten.

Zudem sollen bestehende Gebäude mit einer Heizung/Kühlsystem gefördert werden, z.B. Pelletheizungen mit geringem Staubausstoß. Bei Austausch von Ölheizungen erhöht sich der Fördersatz für förderfähige Biomasseanlagen um 10 Prozentpunkte.

Wer kann einen Antrag stellen?

Privatpersonen
freiberuflich Tätige
Unternehmen, die Eigentümer, Pächter oder Mieter des Grundstücks sind

Die Anlagen müssen in Deutschland sein und mindestens sieben Jahre betrieben werden. Mieter und Pächter benötigen die Erlaubnis des Eigentümers. Setzen Sie bei Ihrem Modernisierungsprojekt auf eine fundierte Entscheidungsgrundlage!

Zur Modernisierungs-Beratung

Der Steuerbonus bringt manchmal mehr

Ein wesentlicher Nachteil der Bafa-Zuschüsse liegt in den langen Bearbeitungszeiten. Personen, die Sanierungen planen, müssen die Fördermittel beantragen, bevor sie einer Firma den Auftrag erteilen. Sollten sie mit den Arbeiten beginnen, bevor der Zuwendungsbescheid vorliegt, tragen sie das Risiko selbst.

Steuervergünstigung nachträglich beantragen

Für diejenigen, die sich leisten können, die Baukosten vollständig aus eigener Tasche vorzufinanzieren, bietet sich die Möglichkeit eines Steuervorteils, um auf die Genehmigung von Anträgen nicht warten zu müssen. Anstatt einen Förderkredit bei der KfW oder einen Zuschuss von Bafa zu beantragen, können Hausbesitzer die Ausgaben nachträglich mit dem Finanzamt abrechnen.

Bis zu 40.000 Euro Steuererleichterung

Pro Haus oder Wohnung können Eigentümer 20 Prozent der Sanierungskosten geltend machen, mit einem maximalen Betrag von 40.000 Euro. Die Steuererleichterung erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren:

Im ersten Jahr, in dem die Baumaßnahme abgeschlossen wird, und im darauffolgenden Jahr beträgt die Ermäßigung 7 Prozent der Kosten, maximal 14.000 Euro pro Jahr. Im dritten Jahr folgt eine weitere Steuerermäßigung in Höhe von 6 Prozent, maximal 12.000 Euro.

Steuervorteil kann attraktiver sein

In manchen Fällen kann der Steuervorteil finanziell attraktiver sein als die Förderung von KfW und Bafa, wie unsere Berechnungsbeispiele zeigen. Bei Dämmmaßnahmen oder dem Einbau neuer Fenster beispielsweise kann der Steuerabzug von 20 Prozent der Kosten attraktiver sein als der 15-prozentige Bafa-Zuschuss.

Allerdings ist Vorsicht geboten! Den vollen Steuervorteil erhält nur, wer ausreichend Steuern zahlt. Fällt die Steuerlast allerdings niedriger aus als der Förderbetrag, verfällt der Überschuss des Steuervorteils. Daher sollte vorab von einem Steuerexperten geprüft werden, ob sich der Steuervorteil oder Förderungsmaßnahmen mehr rentieren.

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